Mitra Tabrizian ist eine iranisch-britische Künstlerin und Regisseurin, deren Arbeit die Brüche der zeitgenössischen Welt hinterfragt. Durch eine Fotografie, die filmisch und ohne Künstlichkeit ist, erkundet sie seit mehreren Jahrzehnten die Themen Entfremdung, Exil und Abkopplung. Ihre Werke, die international weitläufig ausgestellt sind, gehören zu den Sammlungen prestigeträchtiger Institutionen wie der Tate Britain oder der Royal Academy, die ihr 2013 den Rose Award for Photography verlieh.
Im Jahr 2021 erhielt sie außerdem einen Ehrentitel von der Royal Photographic Society, der ein Werk würdigt, das tief von der persönlichen und kollektiven Geschichte geprägt ist. Mit The Silence of Numbers gibt sie ein kraftvolles Comeback zur Standfotografie. Diese Serie, die im Gefolge der Pandemie begonnen wurde, hinterfragt das Verhältnis zu Stille, Abwesenheit und Erinnerung in einer erschütterten Welt. Umgekehrte städtische Landschaften und seltsam leere Szenen werden zu visuellen Metaphern einer globalen Verwirrung.
Neben ihrer fotografischen Karriere verfolgt Mitra Tabrizian ein bemerkenswertes filmisches Werk. Ihr erster Spielfilm Gholam (2018), der von der Kritik gefeiert wurde, erkundet Identität und Exil durch den Weg eines geheimnisvollen Taxifahrers in London. Sie arbeitet auch mit Ben Okri, dem Booker-Preisträger, für den Kurzfilm The Insider, der von L’Étranger von Camus inspiriert ist. Derzeit bereitet sie ihren zweiten Film in Zusammenarbeit mit dem British Film Institute vor.
Mitra Tabrizian schafft so ein anspruchsvolles und subtile Werk, das an der Grenze zwischen Realität und Imagination steht.