.Ich male gegen den einfachen Unfall.
Ich male gegen die standardmäßig aufgewertete Spur, die Geste, die als Beweis für Authentizität zur Schau gestellt wird.
Ich beanspruche ein konstruiertes, klares, gestelltes, in seiner Frontalität angenommenes Bild.
Ich suche eine kalte, nicht sentimentale Schönheit.
Nicht um zu dekorieren, sondern um einen Zweifel, eine Distanz zu schaffen.
Ich möchte, dass das Auge auf die Evidenz einer beherrschten Oberfläche stößt, dass der Blick zuerst gleitet,
und dann hinterfragt.
Ich wähle das Glatte nicht, um der Materie zu entfliehen, sondern um mit ihr etwas anderes zu sagen.
Denn das Glatte ist heute aufgeladen: Es evoziert das digitale Bild, die Werbung, die Retusche,
das industrielle Rendering.
Ich möchte diese Codes umkehren — indem ich dieses Glatte von Hand male, indem ich es mit
Ambiguitäten auflade.
So platziere ich unter der scheinbaren Einfachheit meiner Flächen und Kontraste Spannungen,
Verschiebungen, stille Brüche.
Ich male Landschaften, in denen die Zeit eingefroren scheint.
Szenen, in denen der Blick eingeladen wird, sich in einer trügerischen Perfektion zu verlieren.
Ich lehne das Pittoreske, das Folklore ab.
Der Hafen, den ich darstelle, ist keine Urlaubserinnerung: Es ist ein Theater von Flächen, eine
Geometrie von Schatten und Reflexen, ein mentaler Raum.
In einer Welt, die mit flüchtigen Bildern gesättigt ist, wähle ich das Glatte als Widerstand.
Nicht um den Blick zu schmeicheln, sondern um ihn zu stoppen.
Um neu zu lernen, die Oberfläche, die Komposition, die Farbe als Sinnfelder zu sehen.
Ich male glatt.
Aber ich male gespannt.